16
Okt
2014

Irland und die Sache mit den Plastiktüten

Jetzt komme ich noch zu meinem zweiten großen Irland-Thema.
Denn Irland hat, neben der wunderschönen rauhen Natur, einen weiteren Pluspunkt.

Laut Bundesumweltamt (Stand: 04/13) hat Irland in Europa mit 18 Tüten den geringsten Verbrauch an Plastiktüten pro Person im Jahr. Das kommt nicht von ungefähr. Bemerkenswerterweise konnte Irland im Jahr 2010 durch eine Abgabe von 44 cent pro Einwegtüte den Rückgang von sage und schreibe 328(!) Tüten auf die nun 18 Tüten verbuchen. Läg ich geografisch nicht so falsch, würd ich jetzt gern sagen „Alter Schwede!“.

Reduzierung um 80 Prozent

Deutschland belegt mit 71 Tüten den vierten Platz, wobei die meisten Plastiktüten in Berlin verbraucht werden. 259 Millionen Stück jährlich, 710.000 täglich und 30.000 stündlich. Eine Seite, die sich dem angenommen hat, ist Berlin tüt was! :)
Schlusslicht mit 421 Plastiktüten ist Bulgarien. Ebenfalls problematisch mit über 400 Tüten pro Kopf sind Polen, Ungarn und die Slowakei.

Die EU-Staaten und das Europaparlament verfolgen nun den Plan bis 2025 den durchschnittlichen Verbrauch von 198 auf 45 Plastiktüten pro Person im Jahr zu senken.

„Symbol der Wegwerfgesellschaft“

Lösungsansätze zur Reduzierung sind:

  • gänzlicher Verbot von Einweg-Plastiktüten
  • Reduzierung der kostenlosen Plastiktüten-Vergabe
  • Erhebung von Steuern oder Gebühren, wie im Beispiel Irland
  • Plastiktüten mit höherem Recycleanteil
  • Papiertüten
  • biologisch abbaubare Plastiktüten

Leider gibt es je Ansatz immer zwei Seiten der Medaille mit Pro und Contra.
Selbst die zersetzbaren Tüten und Papiertüten bedeuten nicht zwangsläufig eine geringere Belastung, wie diese Infografik von „the Atlantic“ zeigt. Dort kannst Du interaktiv die Einflussfaktoren der möglichen Tragetaschen miteinander vergleichen. Supercool gemacht, probier’s mal aus!

Verzicht auf Plastiktüten

Generell ist einfach die beste Lösung: Verzicht auf Plastiktüten. Denn wenn die Tüte erst einmal im Umlauf ist, kann man nicht sicher sein, wo sie am Ende landet. Vom Winde verweht, leistet sie dem ganzen Müll im Meer Gesellschaft. Es heißt, dass durchschnittlich 3/4 des Mülls in den Ozeanen Kunststoff ist. Es wird laaaaaange nicht abgebaut, zersetzt sich und der Kreislauf beginnt.

 

Tütst Du schon was? :)

 

Newsletter abonnieren

Das könnte Dir auch gefallen

Bericht: mit wilden Delfinen schwimmen
Wild wild dolphins – natürlich, hautnah, erleben.
Wie unerwartet Treibholz sammeln enden kann
DIY – Treibholz-Deko zur Weihnachtszeit
Bali – wie ich das Geheimnis um die Strandsammler lüftete

2 Kommentare

  1. Liebe Andrea,
    Leider ist Irland, bzw. ein Grossteil der Bevölkerung, trotz allem in seinem Umweltbewusstsein noch längst nicht dort, wo es wünschenswert wäre. Es wird zwar weitegehend auf Plastiktüten verzichtet, dafür wird aber bei vielen Produkte noch eine unsinnige Umverpackung verwendet.
    Auch findet man an vielen Stellen noch Schrott und Müll, der einfach liegengelassen wird. Da ich Irland und seine einzigartige Natur sehr, sehr liebe tut mir das immer besonders weh. Ich habe auch mit Iren schon viele Gespräche darüber geführt. Leider greifen wirkliche Umweltschutzmassnahmen tatsächlich nur dann, wenn sie über den Gelbeutel gehen. Aber immerhin besser über den Geldbeutel, als gar nicht!
    Lieber Gruss,
    Ellen

    1. Hejhej liebe Ellen,
      danke für Deinen wertvollen Beitrag zum Thema!
      Ich hab jetzt leider nicht den Ländervergleich, inwieweit Irland in Sachen Umverpackung anderen Ländern wiederum nachsteht, aber es ist natürlich ein guter Punkt ganzheitlich denken zu müssen! Ich hoffe, dass Irland zumindest in dem einen Punkt zur Nachahmung inspirieren kann und denke, das wir länderübergreifend hier und da viele Vorbilder finden können. Ich mach es mir mal zum Ziel viele vorbildliche Ansätze zu sammeln! =)
      Ganz liebe Grüße!
      Andrea

Mich interessiert auch immer Deine Meinung. Hinterlass mir gerne einen Kommentar!