22
Okt
2014

Treibholz bearbeiten – Gefunden! Wie nun aber richtig trocknen & behandeln?

Wenn man Treibholz findet, ist es logischerweise in den seltensten Fällen trocken. Doch wie behandel ich nun den gefundenen Schatz?
Die neue Errungenschaft des Spaziergangs braucht noch ein wenig Geduld, bevor es zur Verarbeitung kommt.

Hier mal das
„waschen  trocknen  legen“ -Programm
für Treibhölzer

Mit ein paar Ratschlägen hast Du mehr von dem ohnehin schon so stark durch Wasser, Sonne, Sand und Witterung beanspruchten Holz. Aber eben das macht das Holz ja auch so einzigartig!

 

Säuberung

Lose Rinde wird entfernt. Für starke Verschmutzungen (Algen und Matsch) schrubbe ich das Holz gründlich mit viel Wasser ab. Für leichte Verschmutzungen, bevorzuge ich es, die Hölzer vor der Trocknung nur grob abzuklopfen und ggf. Algen und Verfärbungen mit einer Wurzelbürste abzuschrubben ohne das Holz wieder nass zu machen. Erst nach der Trocknung macht es Sinn das Holz gänzlich von Sand zu befreien, da der Sand nur allzu gut am feuchten Holz klebt. Dazu nehme ich einfach einen Handfeger, die Wurzelbürste, eine alte Nagel- oder Zahnbürste um das Holz von Sand in den kleinen Furchen der Maserung zu befreien. Wer Druckluft zur Verfügung hat, um das Holz ab- und auszupusten, kann sich sicher glücklich schätzen.

Treibholz mit schwarzen oder dunklen Stellen, wo die Rinde abgefallen ist

Treibholz bearbeiten mit grünen Stellen von Alge zum Abschrubben

Was zum Thema „Säuberung von Treibholz“ dazu gehören kann – Geruch, Algen, Moos, Schimmel, Pilze, Tiere, Würmer oder Schädlinge:

Vorweg möchte ich sagen, dass ich mich bei den meisten Hölzern nicht mit oben genannten Dingen aufhalten muss. 99,x% des gesammelten Holzes ist von der Natur fertig bearbeitet.
Falls Dir doch etwas auffällt:
Trockne das Holz und und beobachte, ob Untermieter (Käfer, Würmer, …) im Holz wohnen. Ich möchte weniger von Schädlingen sprechen, da es deren Zuhause ist und sie ihre Berechtigung und Zuständigkeiten haben. Ich persönlich habe nur Erfahrung mit Würmern gemacht, wenn ich Holz komplett nass aus einem (eher stehenden) Gewässer geborgen habe. Spätestens im Trocknungsprozess (nasse Hölzer z. B. im Garten oder auf dem Balkon) sind die Würmer ausgezogen.

Holzwürmer behandelt man mit Hitze. Ab ca. 70 Grad Kerntemperatur sterben Würmer. Mehrere Durchgänge sind möglich, z. B. in einer Sauna.

Beim Trocknen können sich noch Schimmel oder Pilze bilden. Den Schimmel kannst Du abbürsten. Sobald das Holz trocken ist, taucht kein neuer Schimmel oder Pilz auf.
Manchmal findet man auf Treibholz grünliche Stellen wie Algen oder Moos. Auch diese Stellen kannst Du abschrubben; trocken oder nass wie im ersten Absatz beschrieben.

Treibholz bildet möglichweise Schimmel im Trocknungsprozess

Sehr selten hat getrocknetes Treibholz einen unangenehmen Geruch. Ich persönlich hatte bislang nur einmal einen völlig durchlöcherten Treibholz-Stamm, der offensichtlich noch Leben beherbergte. Ich hatte es monatelang draußen gelagert, bis der Geruch weg war. Es ist möglich Gerüche mit Essig zu neutralisieren. Ein dicht verschlossenes Behältnis mit einem Schälchen Essig für kleine und mittelgroße Treibhölzer könnte helfen. Das ist natürlich nicht mehr für jede Holzgröße möglich.

Treibholz hat möglicherweise einen unangenehmen Geruch, wenn es Wurmlöcher hat

 

Trocknung

Holz ist hygroskopisch, das heißt es nimmt Feuchtigkeit auf oder gibt sie ab.
Die Hölzer sollten nicht zu stark und schnell getrocknet werden, denn dann entstehen sicher Trockenrisse. Holz arbeitet und wenn der Temperatur- und Feuchtigkeitswechsel zu rasch eintritt, verstärkt das die Bildung der Risse. Ein Reißen lässt sich bei Treibholz wenig bis gar nicht verhindern. Auch nicht mit Druck und einem Zusammenpressen des Holzes. Da braucht es Geduld für langsames Trocknen.

Vermeide es daher, die Hölzer in der prallen Sonne oder auf der Heizung zu trocknen. Gänzlich nasses gewaschenes Holz in eine feuchte Umgebung legen, um die Feuchtigkeit zunächst auf Umgebungsfeuchte zu bringen und wenn das erreicht ist, kann es aus dem feuchten Keller oder Dachboden raus und woanders langsam weiter trocknen. Dann kannst Du es auch bei Zimmertemperatur auf Zeitungspapier ausgebreitet trocknen.

Die Trocknungsdauer ist sehr unterschiedlich. Hölzer, die durch und durch nass sind, trocknen mehrere Wochen. Andere, die schon länger angespült waren und am Strand vorgetrocknet sind, brauchen wenige Tage. Das ist natürlich nur ein ganz grober Richtwert für kleine bis mittelgroße Hölzer. Massive und sehr große Stämme, Bohlen und Wurzeln brauchen durchaus viele Wochen oder gar Monate zum vollständigen Trocknen.

Man glaubt gar nicht, wie viel Wasser so ein Holz in sich aufsaugen kann. Dann mag es von außen schon trocken sein, ist aber von innen noch freucht. Ehe man sich versieht, schwindet das einst so massive pralle Holz, zu einem winzigen porösen Hölzchen mit Rissen. Da ist die Enttäuschung groß. Also lieber langsam und gleichmäßig trocknen lassen.

Treibholz_Lieblingsstuecke

Und was, wenn das Holz zu sehr reißt und die Spalte nicht gewünscht ist?

Je nach Riss und Fundstück, kannst du versuchen einen ungewünschsten Spalt zu kitten.

Du kannst Dir selbst ein Gemisch rühren aus Holzleim und Sägespäne, um solche Bereiche auszufüllen. Wenn Du keine Späne und möglicherweise keine Späne der gleichen Holzart zur Verfügung hast, gibt es Holzspachtelmasse/Holzkitt in den verschiedensten Färbungen der möglichen Holzarten für solche Zwecke. Auch erhältlich in jedem Baumarkt.

Jedoch ist das Holz auch in Zukunft nicht gänzlich vor weiteren Rissen geschützt, da das Holz weiter arbeitet. Geliebte sensible Stücke sollen möglichst wenig Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt sein.

 

Verarbeitung

Jetzt kannst Du das Treibholz bearbeiten, YAY!

Zur weiteren Verarbeitung eignen sich folgende Materialien und Werkzeuge:

  • Holzraspel, um noch weniger „getriebene“ Stellen grob rund zu schleifen
  • Messing-Drahtbürste, um die Maserung noch stärker herauszuarbeiten. Das geht per Hand oder maschinell mit einem Aufsatz für die Bohrmaschine. Die Drahtbürste hinterlässt jedoch auch bei hartem Holz noch feine Kratzer. Daher immer schön in Richtung der Maserung bürsten.
  • Schleifpapier für die Feinarbeit
  • Schnitzwerkzeug / Beitel
  • Dremel Multifunktionswerkzeug
  • Handsäge (Feinsäge), japanische Handsäge/Japansäge, Gestellsäge
  • Winkelsägegerät mit Feinsäge
  • Heißklebepistole (Kleben für den Innenbereich). Im Außenbereich kann sich der Kleber lösen, sobald die Temperaturen steigen.
  • Foto Transfer Potch, um Bilder auf Holz zu übertragen oder wie für die Serviettentechnik zu verwenden
  • Aufhänger, wie man sie an der Rückseite bei Bilderrahmen findet
  • Draht/Bindedraht; je nach Verwendungszweck, weil der Draht auch seine Spuren im teilweise weichen Holz hinterlässt
  • Bast, Hanfgarn
  • Nägel
  • (Schraub-)Haken
  • Haarspray, um Farbe zu fixieren und für einen Seidenglanz auf dem Holz
  • Farben
  • Lack. Dazu mein Hinweis: das Holz kann durch aufgetragenen Lack weniger atmen/arbeiten. Das Holz wird durch den Lack versiegelt und mögliche Feuchtigkeit kann nicht mehr austreten.
  • Leinöl, Olivenöl, Bienenwachsbalsam, um es haltbarer und kurzzeitig wasserresistent zu machen. Es gibt Einige, die ihr Holz gerne ölen, um die Maserung optisch hervorzuholen. Das nennt sich „anfeuern“, hat aber mit Feuer und einem Abflammen nichts zu tun. Ich persönlich bin kein Freund solcher Nachbehandlung. Bei der Nachbehandlung mit Öl dunkelt das Holz möglicherweise sehr unschön nach, kann nass und speckig wirken. Das Öl dringt zu tief in die Holzfasern ein und das Ergebnis ist wenig vorhersehbar. Es sei denn Deine gesammelten Treibhölzer scheinen aus dem gleichen Holz zu sein und Du kannst das Ergebnis vorher an einem Stück testen. Ich hatte jedoch noch kein Ergebnis, welches mir nach dem Ölen besser gefiel und lasse es seither lieber bleiben. Wenn Du gute Erfahrungen gemacht hast, lass es mich gerne wissen und teile Deine Erfahrungen unten in den Kommentaren mit uns!
  • Als eine weitere Möglichkeit der Nachbearbeitung kommt mir nun noch das leichte Abflammen in den Sinn. Werkzeug zum Abflammen, Anleitung inkl. Material findet ihr hier im Tutorial. Ich denke an einen sehr geringen Grad des Ab- oder eher Anflammens, sodass das Holz wenig dunkel wird, aber mögliche absplitternde Fasern damit ebenfalls reduziert werden. Ich habe damit zwar noch keine Erfahrung, jedoch mag ich das Ergebnis tatsächlich ganz gerne. Ich habe nicht selbst geflammt, aber schon oft angekohltes Holz gefunden, welches der gänzlichen Verbrennung eines Lagerfeuers entkommen war. Ein guter Nebeneffekt ist, dass das Holz so auf natürliche Weise versiegelt und haltbar wird.
  • Holzleim; trocknet wunderbar transparent und wird kaum sichtbar sein. An dieser Stelle möchte ich gerne noch ergänzen, dass sich manche Leime nur für Anwendungen im Innenbereich eignen. Im Außenbereich würde sich der Leim ggf. durch entstehende Feuchtigkeit auflösen und eine weiße Oberfläche verursachen.Leime sind in verschiedene Klassen eingeteilt.
    Ein D1-Leim ist zum Beispiel nur für den Innenbereich und Möbelbau gedacht und alles was für Draußen gebaut wird (z.B. Fenster, Wintergärten aus Holz oder beispielsweise Treibholzskulpturen), wird mit einem D3- oder D4-Leim verleimt.Leim benötigt Zeit. Alles andere funktioniert bei tragenden Konstruktionen jedoch nicht.Leimen der Treibhölzer aneinander muss folgende Grundlagen besitzen:
    – nur trockenes Holz verwenden. Da Leim wasserbasierend ist, härtet er sonst nicht aus.
    – Keine (un)statischen Konstruktionen wählen, die mit dem besten Leim nicht halten können.
    – Leimflächen anrauhen bzw. schleifen. Leim ist quasi eine Verbindung wie stramm zusammengebundene Anker.
    Die brauchen etwas, wo sie sich „verankern“ können.Bei einer Verbindung zwischen Treibholz und Metall (z.B. Skulpturen) wir Leim keine Haftung haben bzw. nur sehr schlecht am Metall haften. Wir empfehlen den PUR Kleber.

Update: Antwort auf Rückfragen

An dieser Stelle möchte ich gerne einige Rückfragen für euch zusammenfassen und dadurch noch den ein oder anderen Hinweis mehr geben:

Frage 1: Wie befestigst Du Fundstücke, die zu unhandlich sind (zu gross oder zu klein), um sie in der Hand zu bearbeiten, ohne dass sie Druckstellen bekommen.
• Antwort: Wenn ich etwas mit dem Schraubstock oder mit Schraubzwingen am Tisch befestige, klemme ich alte Lappen mit ein, um Druckstellen zu vermeiden. Manchmal jedoch ist man auf eine dritte oder vierte Hand angewiesen, wenn sich figürliche und rundliche Hölzer durch die Schraubzwingen nicht richtig ausrichten lassen.

Frage 2: Ich habe begonnen einen Stamm zu bürsten, um den Schmutz und die fauligen Bereiche an der obersten Schicht zu entfernen. Nun sind grünliche Stellen zum Vorschein gekommen, die sich auch maschinell nicht wegbürsten lassen.
Was ist das? Sind das Algen? Wie könnte ich das entfernen? Mit Chemie oder Algenentferner?
• Antwort: Ich bin kein Fan von zu starker Bearbeitung. Wenn ich mal leichte grünliche Stellen habe, dann lassen sie sich mit einer Wurzel- oder Messingbürste wegbürsten. Ich persönlich würde keine starke Chemie verwenden. Wenn das tiefer sitzt, ist ggf. Waschsoda eine Lösung.  Das Waschsoda-Pulver hat eine bleichende Wirkung. Ich spreche nicht aus eigener Erfahrung, habe jedoch viel Gutes gehört.
Frage 3: Ich habe einen Stamm gefunden, der an zwei Stellen etwas schwarz ist. Was ist das und wie kann ich es beseitigen?
• Antwort: Ohne Foto ist es für mich etwas schwierig zu beurteilen, was das sein kann, aber manchmal finde ich auch Holz mit schwarzen Stellen und habe folgende Vermutungen, was es sein könnte:
-> Manchmal löst sich die Rinde vom Holz an einigen Stellen später, sodass die Stellen entsprechend weniger von Sand und Sonne bearbeitet wurden und so schwarze/dunklere Stellen zurückbleiben. Manchmal ist sogar noch ein Teil oder eine Schicht der Rinde (je nach Holzart) am Holz, in dem Fall ist das dann ziemlich eindeutig. Das wäre meine Vermutung, wenn das Holz selbst noch recht stabil und massiv erscheint.
–> Ist das Holz hingegen eher schon verwittert, morsch und angegriffen? Dann würde ich tippen, das es ist ein Pilz ist. In beiden Fällen befürchte ich, dass ich da keinen richtigen Rat am Start habe, um solche Stellen zu beseitigen, da ich mich selbst eher weniger an solchen Stellen störe und es gerne so belasse, wenn ich es nicht mit einer Wurzelbürste oder gar Messingbürste abgebürstet bekomme. Einen Versuch wäre es jedoch wert Waschsoda beim Schrubben mit Wasser hinzu zu nehmen. Das Pulver hat eine bleichende Wirkung.
Frage 4: Wie klebst Du Treibholz für den Außenbereich? Ich arbeite mit der Heißklebepistole und mir geht der Kleber ab, sobald die Temperatur höher geht. Und der Holzleim ist so flüssig, auch für den Innenbereich. Gibt es da noch eine andere Kleber-Art?
• Antwort: Polyurethan-Kleber könnte man hier verwenden.
Frage 5: Welche Art von Farben würdest Du empfehlen, um Treibholz damit zu bearbeiten?
• Antwort: Das Thema Farben ist nicht so einfach zu klären. Für Innen oder Außen, ob deckend oder nur lasierend, soll das Holz geschützt oder nur farblich gestaltet werden? Etwas vereinfacht würde ich wasserbasierende Farben empfehlen. Wichtig dabei ist, dass es ein „Ventil-Lack“ ist. Wie der Name verrät, ist er dann durchlässig für Feuchtigkeit in beide Richtungen.
Frage 6: Bietest Du Treibholz-Workshops an?
• Antwort: Ja, man kann für Workshops in Hamburg zu mir kommen. Kontaktier mich gern und teile Deine Wünsche zur Personenanzahl und Co mit.
Bist Du schon im Werkel-Fieber und hast aber noch nicht das passende Treibholz gefunden?

Dann kontaktier mich gern und beschreib mir das Holz, wie Du es Dir vorstellst. Vielleicht hält mein Fundus das passende Holz für Dich bereit.

 

Nun aber viel Spaß beim Werkeln!

 

Hast Du selbst bereits etwas aus Treibholz gebaut? Haben sich bei Dir auch schon Probleme währenddessen ergeben?
Berichte mir gern in den Kommentaren davon! :)

 

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16 Kommentare

  1. Hallo Andrea,
    vielen lieben Dank für diese tolle Seite! Vielleicht hast du noch einen Tipp für mich: Ich möchte ein Stück Treibholz (ziemlich sicher von einem griechischen Olivenbaum) als Deko-Objekt etwas „edler“ aussehen lassen, ihm also einen seidenmatten Glanz und etwas Schutz verpassen, ohne das natürliche Aussehen und das „warme Gefühl“ zu verlieren. So wie die kleinen Fundstücke im Bild auf dieser Seite :)
    Die etwas spröde wirkende Oberfläche habe ich mithilfe deiner Tipps schön bearbeitet bekommen. Aber welches Mittelchen verwende ich nun am besten? Lasur, Lack, Firniss, Wachs? Besser kein Öl, das habe ich gelesen. Beize erscheint mir ebenfalls ungeeignet. Meine transparente matte Lasur auf Wasserbasis zieht zwar sehr gut ein und bringt einen minimalen Glanz. Ich bin aber unsicher ob das Holz dann nicht etwas „gestrichen“ wirkt. Unter Lack stelle ich mir eine dicke Hochglanzschicht vor, durch die das warme Gefühl von Holz gar nicht mehr zu spüren ist.
    Ich habe leider kein weiteres Olivenholz an dem ich Muster machen könnte… was hast du für die kleinen Fundstücke verwendet? Die sehen genauso aus wie ich meins gerne hätte :)

    1. andrea | treibholzeffekt

      Hejhej liebe Kerstin, bitte entschuldige die späte Antwort. Die kleinen Fundstücke habe ich tatsächlich dahingehend überhaupt nicht behandelt. Sie wurden lediglich von der Natur so schön geschmeidig poliert. Liebe Grüße, Andrea

  2. Armin

    Hallo, ich sammle viel Totholz in Wäldern und bin mir bewusst, dass da oft viele Untermieter drin sind. Bisher habe ich gute Erfahrungen mit Holzwurm-Entfernern gemacht, die ich im Baumarkt kaufe. Wenn man wasserlösliche nimmt, stinkt es nicht nach der Behandlung – trotzdem benutze ich grundsätzlich eine sehr gute Atemschutzmaske während der Anwendung und lüfte meinen Keller währenddessen. Das Zeug trocknet sehr schnell und ich streiche das Holz sehr satt damit ein und für Ritzen und Risse, in die der Pinsel nicht kommt, benutze ich eine Spritze. Ich behandele das Holz mit dieser Methode mindestens 3mal und habe bisher den Eindruck, dass das Holz Untermieterfrei ist (ich benutze die fertigen Teile in der Wohnung). Bevor diese Behandlung erfolgt ist, bearbeite ich es gar nicht – nur loser Schmutz oder abgestorbene Teile werden entfernt. Die von mir verwendeten Hölzer sind übrigens härter als Treibholz; d.h. sie können gröber bearbeitet werden.

    1. andrea | treibholzeffekt

      Hejhej Armin,
      danke für Deinen Kommentar mit Deinen geteilten Erfahrungen. Herzlichen Dank und Ahoi aus Hamburg, Andrea

  3. Yvonne

    Hallo Andrea
    Danke für Deine tollen Infos!
    Ich habe am der dänischen Nordsee schwarze Holzteile gefunden die soooo toll aussehen (nass, schön glänzend und so weich und rund und oft mit kreisrunden Bohrlöchernvon Bohrmuscheln… wunderschön eben) jedes Jahr sammelte ich die und immer sind die total rissig und spiele nach dem trocknen (was natürlich völlig logisch ist).. Gibt es eine Möglichkeit das Holz so zu bearbeiten (mit Druck?), dass es nicht reißt?
    Ich werde ein Teilstück in Epoxy gießen und eine Lampe daraus bauen, mal sehen ob das klappt. Das Holz ist noch völlig nass.
    Gibt es ein Buch, das Du empfehlen kannst?

    1. andrea | treibholzeffekt

      Hallo Yvonne, danke für Deinen Kommentar. Das klingt nach tollem Holz.
      Ich mag das Buch von Antje Rittermann „Einfach Holz – Möbel und Objekte aus gefundenem Holz“ sehr gerne. Darunter sind auch viele Beispiele aus Treibholz.
      https://www.haupt.ch/buecher/gestalten-design/einfach-holz.html

      Zu Deiner anderen Frage habe ich leider keine richtige Hobby-Lösung parat. Manche Risse kann man leider nicht aufhalten. Es gibt zwar bei Restauratoren Mittel und Wege, doch sprengt das vermutlich die Bemühungen von uns Hobby-Werkelnden. Dort wird das Holz in Zuckerwasser eingelegt. Hier ein Artikel zum Thema aus der Zeit:
      https://www.zeit.de/1993/37/gib-dem-alten-einfach-zucker

      Ich hoffe damit ein ganz kleines bisschen geholfen zu haben.

      Herzliche Grüße,
      Andrea

      1. Yvonne

        Liebe Andrea!
        Das ist ein toller Artikel, sehr inspirierend! Vielen Dank!
        Ich werde es in meiner (Außen-)Küche 😉 mal ausprobieren!
        Liebe Grüße

  4. Jessica

    Hallo, ich habe letztes Jahr ein 2 Meter langen Treibholz Stamm gefunden!
    Indem Beitrag und euren Kommentaren habe ich schon viele nützliche Tipps gefunden.
    Ich möchte ihn nun als Garderobe nutzen. Leider hat er 2 stellen an denen das Holz etwas schwarz ist! Was ist das und wie kann ich es beseitigen?

    1. andrea | treibholzeffekt

      Hejhej liebe Jessica,

      danke für Deinen netten Kommentar und die Frage. Ohne Foto ist es für mich nun etwas schwierig zu beurteilen, was das sein kann, aber manchmal finde ich auch Holz mit schwarzen Stellen und habe folgende Vermutungen, was es bei Dir sein könnte:
      – manchmal löst sich die Rinde vom Holz an einigen Stellen später, sodass die Stellen entsprechend weniger von Sand und Sonne bearbeitet wurden und so schwarze/dunklere Stellen zurückbleiben. Manchmal ist sogar noch ein Teil oder eine Schicht der Rinde (je nach Holzart) am Holz, in dem Fall ist das dann ziemlich eindeutig. Das wäre meine Vermutung, wenn das Holz selbst noch recht stabil und massiv erscheint.
      – ist das Holz hingegen eher schon vermittert, morsch und angegriffen? Dann würde ich tippen, es ist ein Pilz.

      In beiden Fällen befürchte ich, dass ich da keinen richtigen Rat am Start habe, um solche Stellen zu beseitigen, da ich mich selbst eher weniger an solchen Stellen störe und das gerne belasse, wenn ich es nicht mit einer Wurzelbürste oder gar Messingbürste abgeschrubbt bekomme. Einen Versuch wäre es jedoch wert Waschsoda beim Schrubben mit Wasser hinzunehmen. Dieses Pulver hat eine bleichende Wirkung.

      Ich hoffe Dir damit ggf. ein kleines bisschen geholfen zu haben und sende herzliche Grüße aus Hamburg,
      Andrea

      PS: Sollten nun andere Leser mehr Erfahrung mit schwarzen Flecken haben, sind Jessica und ich dankbar ;)

  5. Andreas

    Hallo ihr lieben bin mit großem Interesse auf eure Unterhaltung gestoßen.
    Ein paar Dinge sind mir aufgefallen diese Käfer im Holz Leben in der Wohnung definitiv weiter!

    Dann würde ich so stark verschmutzte stellen die schwarz grün weiß oder andersfarbig auftreten mit dem Hochdruckreiniger bzw. Dampfstrahler bearbeiten.

    An und für sehe ich das Holz als Schwamm, sein Tod ist die endgültige Trockenheit dann zerfällt es.

    Danke für diesen schönen Fahrplan oben Andrea✌️

  6. Joshua

    Hi Andrea,
    Schöner Artikel. Was ich persönlich bei meinen Fundstücken häufig finde, sind kleinere Tiere/Insekten die sich bereits ein neues Heim eingerichtet haben, Bzw. was mach ich wenn der Wurm drin ist? Hättest du da eventuell auch einen Tipp wie man das Holz in seiner gefundenen Form erhalten kann und trotzdem alles krabbelnde da raus bekommt. Ich verschenke mein gebautes auch ganz gerne, aber wenn ich einen Holzwurm oder borkenkäfer mitverschenke, der sich dann in ein Fachwerkhaus einnistet,wäre die Überraschung grösser als gewollt;)
    Liebe Grüße Joshua

    1. andrea | treibholzeffekt

      Hej Joshua,
      vorab vielen Dank für den netten Kommentar, aber puh… gute Frage. Aus meiner bisherigen Erfahrung, denke ich, dass die Würmer jeglicher Art im Holz sterben werden, spätestens wenn es zur Trocknung kommt. Jedoch habe ich bewusst noch kein angespültes(!) und angetrocknetes Holz gefunden, wo ersichtlich noch Leben und ein Wurm enthalten war. Entweder sie haben dann das neue Heim schon wieder verlassen und sind umgezogen oder sie sterben dann in dem Holz. So hart das ist. Du reißt sie aus dem Lebensraum und das neue Klima wird ihnen nicht gefallen. So ist es auch beim Holzwurm in Möbeln. Der Holzwurm mag Feuchtigkeit, aber in beheizten Räumen und der trockenen Umgebung einer Wohnung bleibt er nicht in den Möbeln.
      Offensichtliches Leben und Würmer hatte ich im Holz bislang nur, wenn ich es wirklich aus dem Wasser gefischt habe und die Zersetzung schon fortgeschrittener war. Dann entdeckst Du aber auch ganz offensichtlich die Bohrlöcher oder poröses morsches Holz mit Leben. Ich persönlich vermeide es eher Holz aus dem Wasser zu fischen. Also nach meiner Einschätzung wirst Du mit gefundenem getrocknetem Holz auf Dauer keine bösen Überraschungen haben.
      Liebe Grüße,
      Andrea

  7. Nico

    Hi Andrea :)
    Der Punkt mit dem abkochen ist sicher nicht bei jedem Holz notwendig. Das hast du Recht. Wenn aber am Holz Algen oder ähnliches wachsen, würde ich immer eher auf Nummer sich gehen und alles abtöten :D
    Mit größerem Holz habe ich bisher leider keine Erfahrung. Bei meiner Methode ist es so, dass das Abkochen den größten geruchsbekämpfenden Effekt bringt und das Kurkuma wirklich mehr für die Optik sorgt. Also denke ich, dass kochendes Wasser nur wenig ausrichten kann.
    Welches Hausmittel mir spontan einfällt ist Kaffeesatz. Den benutze ich zuhause immer um Tabakgeruch zu beseitigen. Das Pulver zieht Gerüche an und bindet sie. Ich würde das Holz an der verkokelten Stelle mehrmals mit frischen Kaffeesatz einreiben. Was besseres fällt mir leider auch nicht ein, aber ich denke weiter nach…. :D
    Zurück zum Kurkuma: Mit der gelblichen Verfärbung hast du schon recht. Das Holz kann wirklich sehr gelb werden, deshalb sollte man je nach gewünschten Farbton das Gewürz dosieren.
    Liebe Grüße

  8. Nico

    Schöner Artikel :)
    Ich habe auch letztens erst an der Donau Treibholz gesammelt. Ich koche das Treibholz gerne um auch wirklich jede Verunreinigung zu beseitigen, aber ich bin mir bewusst, dass das wohl ein bisschen übertrieben ist :D
    Für eine schönere, hellere Holzfärbung habe ich auch eine Eigenart: ich gebe das Gewürz Kurkuma ins Kochwasser. So verschwindet auch der leicht modrige Geruch schneller. Für mehr Infos: ich habe einen Artikel über mein eigenartiges Vorgehen geschrieben..

    1. Hej Nico,
      ich freu mich Deinen Kommentar und von Deiner Erfahrung zu lesen. Ich behalte Deinen Tipp mit dem Kurkuma im Hinterkopf!! Verfärbt es sich dadurch nicht zu sehr ins Gelbliche? Ich hab schon mal gehört, dass manch einer die Hölzer abkocht. Das Stinke-Problem kenne ich von kleinen Hölzern bislang zum Glück nicht, kann es mir aber nun sehr gut vorstellen… denn: seit gut nem Monat habe ich einen längeren Stamm und vorerst verbannt (falls Du bei Facebook bist… Bilder von dem Stamm habe ich am 12.2. gepostet). Der Stamm hat eine schwarze Stelle, die nun leider gewaltig stinkt. Gerne würde ich Deinem Tipp nachgehen, aber der passt natürlich in keinen Kochtopf. Hast Du auch schon Erfahrung mit größeren Hölzern? Kannst Du Dir vorstellen, dass das Übergießen mit kochendem Wasser Abhilfe verschafft? Ansonsten habe ich überlegt die schwarze Stelle runterzuschleifen…. hmm. Wäre schade um das (stinkende) Schmuckstück. Es sollte eine Stehlampe werden… =)

Mich interessiert auch immer Deine Meinung. Hinterlass mir gerne einen Kommentar!